Der Süden

 

Der Süden Frankreichs und Italiens ist Meyn seit seinen Studienreisen bekannt, und über die Jahre wächst immer mehr der Wunsch danach, während der Sommermonate im Licht des Südens arbeiten zu können. Viele befreundete Kollegen von Meyn haben sich mittlerweile im Midi oder in der Provence niedergelassen, leben dort entweder ganz, oder unterhalten zumindest zeitweise Sommer-Ateliers. Ab den späten siebziger Jahren startet Meyn gemeinsam mit seiner Frau eine Tour de France au Sud, sucht Kollegen auf und erkundet bislang unbekanntes Terrain. Immer auch mit dem Blick auf geeignete Standorte und Immobilien gerichtet.

 

1979 Pinienhain, Pastell und Kreide, 50 x 65

 

Ausgiebige Reisen führen ihn dabei in die Cevennen, das südliche Rhônetal, in die Camargue, in die Auvergne, zum Lac de St. Croix im Var und immer wieder durchs Hinterland der Côte d’Azur bis ins Vaucluse.

 

1979 Pinien III, Kaltnadel auf Zink, Farb-Monos auf präpariertem Papier, e.a.

 

Unzählige Skizzen entstehen während dieser Reisen, flüchtig aufs Papier getuschte Aquarelle, teilweise werden die Impressionen auch mit Bleistift festgehalten. Photographien dienen Meyn zum Einfangen komplexer Formen und zum Festhalten des Farbspiels im südlichen Licht, aus denen im Hamburger Atelier während der Wintermonate leuchtstarke Landschaften mit Farbstift und Pastellkreiden entstehen. In komplexen Arbeitsprozessen experimentiert Meyn zu dieser Zeit auch mit kleinformatigen Farb-Monos auf der Radierpresse.

 

1980 Renoirs Oliven I, Kaltnadel auf Zink, Farb-Monos auf präpariertem Papier, 7/30

Im Jahr 1981 wird Meyn schließlich fündig und erwirbt im Vaucluse in einem abgeschiedenen Hameau einen Taubenturm aus dem 17. Jahrhundert, der in den Folgejahren zur Sommerresidenz mit Atelier ausgebaut werden wird.

 

1981 Rochers des Mées, Farbstift, 35 x 60